Heizkonzept für solar beheizte GebäudeDie Zentrale des solar beheizten Hauses bildet der Solartank. Eine ausreichende Größe des Tanks und eine intelligente Bewirtschaftung bilden die Grundlage für einen hohen Heizkomfort. Wichtig: Der Solartank muss so groß sein, dass er (vollgeladen) das Gebäude mehrere Wochen lang mit Wärme versorgen kann. Dadurch muss im Winter nicht ständig nachgeheizt werden. Möchten die Bewohner in Urlaub gehen, heizen sie einfach vor. Der Solartank wird über die Solaranlage und eine Nachheizung beladen sowie von der Heizung und einer Frischwasserstation zur Warmwasserbereitung entladen.
Solartank Entscheidend für den Heizkomfort ist auch die intelligente Bewirtschaftung des Solartanks. Im Tank bildet sich eine Temperaturschichtung aus, die stets erhalten werden muss. Oben das wärmste und unten das kälteste Wasser. Das Geheimnis: Die so aufgeteilten Temperaturschichten durchmischen sich nicht. Das heiße Wasser oben ist für die Warmwassergewinnung reserviert. Mit dem kühleren Wasser im unteren Bereich wird geheizt. Reicht die Temperatur der unteren Schichten nicht mehr zum heizen aus, wird bei der Entnahme Wasser aus den oberen Schichten dazugemischt. Damit die Schichtung nicht zerstört wird, ist eine mehrstufige Be- und Entladung unentbehrlich. Die Solaranlage belädt zweistufig. Der Heizkreis entlädt dreistufig. Auch der Ofen wird mehrstufig beladen. Die Be- und Entladevorgänge sollten so dimensioniert sein, dass der untere Speicherbereich immer möglichst gut ausgekühlt ist. Dann spricht die Solaranlage sehr schnell an. Bricht an einem Wintertag die Sonne durch, beginnt die Solaranlage sofort zu arbeiten. Bleibt die Sonne für einige Stunden aktiv, reicht dies aus, um mehrere tausend Liter Speicherinhalt um fünf oder zehn Grad zu erwärmen. Zwar ist dies für die Warmwasserbereitung zu wenig, aber es reicht aus, um die Heizung wieder für einige Tage vom Ofen unabhängig zu betreiben.
Solaranlage Die Standardinstallation sind Indachkollektoren. Häufig kommen aber auch Fassadenkollektoren zum Einsatz. Sie lassen sich steiler montieren. Generell hat die steile Ausrichtung den zusätzlichen Effekt, dass sich im Winter kein Schnee auf den Kollektoren halten kann. Liegt um die Kollektoren herum Schnee, erhöht dies durch Abstrahleffekte die Energieernte um bis zu 15%. Zum Einsatz kommen fast immer Flachkollektoren. Sie sind zwar weniger effektiv, dafür aber wirtschaftlicher als Vakuumröhrenkollektoren.
Nachheizung Wichtig bei der Auswahl des Ofens ist: Das Gerät sollte eine wasserseitige Heizleistung von mindestens 20kW aufweisen, gerne auch mehr. Dies erhöht den Heizkomfort. Gleichzeitig sollte die Heizleistung des Ofens zum Raum hin eine Größenordnung von 4-6kW nicht überschreiten. Solar beheizte Häuser sind hochwärmegedämmte Gebäude. Da der Ofen später zum beladen des Solartanks regelmäßig betrieben werden muss, kommt es bei einer zu großen raumseitigen Leistung schnell zu ungemütlich warmen Temperaturen im Aufstellraum. Interessant zu wissen: Bei hydraulisch angeschlossenen Holzöfen kommt es zu einer kleinen Diskrepanz während des Betriebs. Einerseits kann ein solcher Ofen einen größeren Anteil der gewonnenen Energie an den Wärmetauscher abgeben, wenn er mit einem "kleiner Feuer" betrieben wird. Bei höheren Temperaturen erhöht sich auch der Anteil der Energie, die durch den Schornstein geblasen wird. Der hydraulisch angebundene Ofen selbst aber liebt den Betrieb unter Volllast. Das Entziehen großer Wärmemengen über die Wassertaschen führt im Vergleich zu hydraulisch nicht angebundenen Öfen zu relativ niedrigen Innenraum- und Abgastemperaturen. Der hydraulisch angebundene Ofen hat somit generell eine höhere Neigung zu Glanzrußbildung und Versottung. Daher sollte bei einem solchen Ofen darauf geachtet werden, dass wirklich nur sauber abgelagertes Brennmaterial Verwendung findet. Der Ofen selbst sollte unbedingt mit einer Rücklaufanhebung betrieben werden. Das in die Wassertaschen einströmende Wasser sollte 60° nicht unterschreiten. Das Wasser sollte im Ofen um 5°C bis 10C° erwärmt werden.
Warmwasserbereitung
Heizung Bei der Ausführung als Fußbodenheizung ist es empfehlenswert, keine kalten Bodenbelägen (wie z.B. Fliesen oder Naturstein) einzubauen, außer natürlich in Räumen mit erhöhtem Feuchtigkeitsanfall, z.B. Küche, Bad oder Hauseingang. Früher wurden diese Bodenbeläge bei Fußbodenheizungen bevorzugt, da sie einen geringeren Wärmedurchlasswiderstand aufweisen und so die vom Estrich aufsteigende Wärme schneller nach oben abführen. Fußbodenheizungen hatten in den Übergangsjahreszeiten das Problem, bei plötzlichen Wetterumschwüngen nicht schnell genug reagieren zu können. Dies hat sich inzwischen umgekehrt. Plötzliche Kälteeinbrüche spielen bei einem modernen Gebäude keine Rolle mehr - sie werden vollständig vom Gebäude abgefedert. Dafür sind die Gebäude nun aber so gut gedämmt, dass die Heizung nicht mehr durchgehend zu laufen braucht. Dies insbesondere in Geschossen mit Ofenunterstützung. Kalte Böden werden dann aber auch als kalt wahrgenommen.
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